Heute nun geht es zur ersten Etappe. Planmäßige Abfahrt mit dem Bus und den Autos nach El-Jadida, dem ersten Startort, 9:30 Uhr. Aber in Marokko schreibt man 9:30 Uhr und meint sicher 11:00 Uhr.
Denn da kamen wir los.
Dass der Start dann nicht um 12 Uhr in 100 km Entfernung stattfinden kann brauche ich hier nicht schreiben, oder?
Der Start fand dann irgendwann statt, denn wir wurden von der örtlichen Prominenz und tausenden von Zuschauern erwartet und auch gefeiert. Das Highligt am Start war jedoch die Big Band der Stadt, die
uns mit typischen Klängen des Orients daran erinnerte, dass der Musikgeschmack hier ein anderer ist als in Europa. Ob hier Stefan Mross noch etwas lernen könnte?
Die Etappe war dann von viel Hektik geprägt. Ich hatte das Glück, bei der Auslosung der Reihenfolge für die Materialfahrzeuge mit der Nummer 1 ausgelost zu werden. Der französischen Glücksfee (die
Freundin eines französischen Fahrers) sollte ich vielleicht einen Cafe au lait ausgeben. Der ist hier lecker.
Aber zurück zum Rennen. Die Hektik führte zu zahlreichen Stürzen die zumeist mit abgeschürfter „Tapete“ ausgingen. Von uns hat es Christoph Hench erwischt, der aber Glück hatte und gut weiter fahren
konnte.
Mitte des Rennens setzten sich 18 Fahrer verschiedener Mannschaften ab und erreichten mit etwas über 8 Minuten Vorsprung ins Ziel.
Unsere Fahrer kamen im Hauptfeld ins Ziel und Robert und Björn in der Gruppe kurz dahinter.
Genau wurden belegten unsere Fahrer folgende Plätze:
34. Oliver Hack
39. André Benoit
41. Martin Gaber
42. Christoph Hench
68. Björn Trautmann
77. Robert Finkbeiner
Jetzt werde ich aber schlafen gehen und mich mit geschlossenen Augen auf die nächste Etappe vorbereiten.
Bis später
Chris
2. Etappe.
Nicht mehr auf Platz 1 im Autokonvoi, nein, auf 14. Umgeben von Nordafrikanischen Teams. Wie die sportlichen Leiter Auto fahren, vor allem im Radrennen schreibe ich hier nicht, denn so viel Zeit habe
ich nicht. Aber wer will dem erzähl ich bei vielen Tassen Kaffe von meinen Erlebnissen auf der zweiten Etappe.
Ich bin aber nicht so wichtig sondern die Rennfahrer.
Heute war eine Überraschungsetappe. Der Veranstalter hat im Roadbook 134 km angegeben. Leder war aber nach 134 Kilometer noch kein Ziel sondern die 20km Marke, die signalisierte, dass noch 20 km
gefahren werden mussten. Auch die 5 km wurden im Abstand von einem Kilometer zwei mal angezeigt. „ Sind wir im Kreis gefahren“ wollte ein Engländer wissen.
Nein, das gehört sicher zur Osterüberraschung der Marokkaner.
Sportlich waren wir heute einmal auf Platz 12 durch Christoph Hench vertreten, auf Platz 44 und der Rest sehr Homogen auf den Plätzen 47, 48 und 49. Als Nachzügler dann noch Björn auf 75.
Im Gesamten ist Christoph nun auf 25. und die Mannschaft auf Platz 12.
Nun werde ich mich aber im Bett von der Autofahrt, den Eindrücken und der sehr gewöhnungsbedürftigen Musik hier erholen.
Morgen dann wieder mehr.
Chris
Hallole,
heute nur ein kurzer Bericht der 3. Etappe von Assaourri nach Agadir, im Südwesten Marokkos. Agadir ist auch In Deutschland unter Marokkotouristen ein Begriff. Hier gibt es kilometerlange Strände und
ein buntes, typisches touristisches Treiben. Leider haben wir keine Zeit uns in das Getümmel und Treiben der Stadt zu stürzen. Aber wir können ja mal wieder kommen um hier Urlaub zu
machen.
Wir hatten heute so einen Wind, dass es mehrere Fahrer in den Graben geweht hat. ich habe das noch nie gesehen, dass Menschen so vom Rad geweht werden.Ein Gutes: Wir sind alle gesund und
munter.
Olivers Rad ist kaputt und wir suchen noch Ersatz und einen Grund für die Jury, dass er weiter fahren darf, denn Ihm konnte nicht geholfen werden weil kein neutrales Materialfahrzeug da war und ich
natürlich nach meinen fünf anderen Jungs schauen musste.
Zum Ergebnis:
Christiph Hench 22.
André Benoit 26.
Robert Finkbeiner 28.
Martin Gaber 41.
Björn Trautmann 51.
Gesamtwertung:
Christoph Hench 29.
André Benoit 41.
Martin Gaber 44.
Robert Finkbeiner 66.
Björn Trautmann 73.
Für unsere zusammen gewürfelte Truppe bin ich sehr zufrieden. Einen ausführlicheren Bericht schreibe ich wenn ich Lust dazu habe. Im Moment bin ich einfach nur müde.
Gute Nacht und drückt uns weiter die Daumen. Danke
Chris
Nun haben wir die vierte Etappe auch überstanden. Der eine mehr der andere weniger gut. Das Ergebnis schenke ich mir nun, denn es hat sich nicht viel geändert.
Es war eine interessante Etappe mit vielen Schwierigkeiten die schon auf den ersten Kilometern begannen. 2 Bergwertungen machten den Fahrern das leben nicht gerade einfach. Ganz im Gegenteil. Es war
heiß und die Strecke hart.
Ins Ziel kamen alle unsere Jungs. Übrigens, das Ziel in Ouarzazate ist in Afrika eine sehr bekannte Filmstadt in der die Atlas-Studios beheimatet sind, also das Afrikanische Hollywood. Leider blieb
keine Zeit die bekannte Stadt der Berber zu besuchen.
Nun freue ich mich auf die Nächste Etappe über die Strasse der Kasbah.
Bis später wieder
Chris
Ein neuer Tag, eine weitere Etappe. Mit viel Überredungskunst ist Robert noch mal, trotz vorabendlichem Fieber, an den Start gegangen. Nach ca. 30 Kilometer hat er aber doch noch die Segel
gestrichen. Das Fieber, das zwar morgens weg war, hat Ihn doch zu sehr geschwächt. Mal sehen was er den Rest der Tour nun tut.
Heute hatten wir aber nicht nur dieses Pech, nein, erst hatte André einen Platten am Hinterrad, dann Christoph am Vorderrad. Beim Montieren des neuen Rades hat dann der Schnellspanner gefehlt.
Dadurch rutschte er in der Gesamtwertung auch gleich 5 Plätze nach hinten. Schade.
Hier die Ergebnisse unserer Jungs:
5. Etappe:
42. Martin Gaber
57. André Benoit
61. Christoph Hench
66. Björn Trautmann
Gesamtergebnis:
Christoph, 34.
Martin, 39
André, 45.
Björn, 72.
In der Mannschaftswertung sind wir derzeit auf Rang 13.
Ach ja, für diejenigen die uns auf der Landkarte verfolgen. Wir sind immer noch auf der Strasse der Kasbah nun in Tinghir. Eine Stadt, die hier aber nicht besonders erwähnt werden muss.
Das Hotel ist jedoch gut, wie übrigens alle Unterkünfte bisher. Wir Europäer sind immer in Hotels mit mindestens vier Sternen untergebracht.
Bis morgen wieder.
Chris
Ganz kurz die Fakten der 6. Etappe.
Das Gesamtergebnis ist wie nach der 5. Etappe, da es zum Massensprint kam.
Christoph wurde hervorragender 7. André 13. und Martin 18.
Damit belegten wir in der Tagesmannschaftswertung Platz drei.
Björn hat sich 3 km vor dem Ziel die Strasse ganz genau angeschaut. Leider ging dabei sein Rad zu bruch. Er selbst sieht nun aus wie wenn die Strasse Ihn verprügelt hätte, kann aber heute wieder
fahren (mit Klaus´Rad).
Ich muss los, die rufen schon nach mir :-)
Bis später
Chris
Wieder sind zwei Etappen vorüber.
Die schlechte Nachricht vorneweg: Björn musste wegen seinen Sturzverletzungen die Segel streichen. Wir sind nur noch zu dritt im Rennen. Die 6.Etappe von Midelt nach Khénifra war nicht sonderlich
schwer, nur eine Bergwertung der vierten Kategorie stellte sich den Coureurs in den Weg, aber bei Björn kamen eben noch die Wunden und das fremde Rad dazu. Mist. Jetzt darf nichts mehr schief gehen.
Ansonsten sind wir nicht mehr genug Fahrer für ein Mannschaftsergebnis.
Zum Ergenis:
Christoph 20., André 24 und Martin 29.
Damit können wir nicht nur gut leben, das brachte auch den 8. Platz der Tagesmannschaftswertung. Gut gemacht Jungs.
Morgen geht es in die viert größte Stadt Marokkos (so steht es in meinem Roadbook), nach Meknes.
Jetzt erst mal gute Nacht, ich suche noch mal nach einem Internet Anschluß um diese Zeilen auf die Homepage zu stellen.
À bientôt
Chris
8. Etappe.
Gestern haben uns Robert und Manfred bis Sonntag verlassen. Der Veranstalter hat die beiden nach Casablanca gebracht, denn es ist sehr schwer so viele Fahrer die nicht mehr im Rennen sind mit dem
Tross mitzunehmen. Also hat Björn den Platz des Mechanikers übernommen und Robert kann sich derzeit mit Papa Manfred Casablanca anschauen und in Ricks Café (Ihr erinnert Euch sicher an den Film mit
dem berühmten Zitat: „Ich schau dir in die Augen, Kleines“) einen Kaffee schlürfen.
Wir, die restlichen 5 Rennerlein (Ich weiß, Björn und ich sind nur Betreuer) erledigen nun die letzten Etappen.
Auf den 145 KM von Khenifra nach Meknes stellte sich gleich zwei Bergwertungen in den Weg. Die erste, der zweiten Kategorie gleich nach 23 Kilometern. Weil das Team Brisaspor Lassa für Mert Mutlu mit
dem Gewinn von drei Punkten das gepunktete Trikot bis nach Casablanka sichern könnte ging es gleich vom Start weg zur Sache. Das Ergebnis vorneweg, er muss auf der letzten Bergwertung aufpassen.
Entweder einen Punkt oder seinen Konkurrent auf Platz zwei der Bergwertung, Maros Kovac (Dukla Trencin, eine KT Mannschaft aus Slowakien) nicht punkten lassen.
Auf der Etappe hatten wir wieder einen Defekt bei André, der sein Hinterrad auf einer Umleitung über eine Schotterpiste (siehe Bild) platt fuhr. Mit Ludovic Capelle (ehemaliger Touretappensieger und
belgischer Meister) konnte er wieder ins Feld fahren.
Das genaue Ergebnis der Etappe gibt es hier. Erwähnt sei noch der fünfte Platz in der Tagesmannschaftswertung, der nicht im Cyclingnews steht, der uns hier in Marokko aber jede Menge Respekt bringt
und auf den wir hier auch stolz sind. Hervorheben darf ich auch das gute Ergebnis von Christoph, der sich mit Platz acht die zweite top ten Platzierung in der Rundfahrt erfahren hat. Chapeau.
Bis morgen wieder hoffentlich mit weiter guten Ergebnissen aus Rabat
Chris
Vorletzte Etappe.
„Nur“ ein 38er Schnitt. Das ist für eine Etappe in der noch Entscheidungen anstehen nicht zu schnell. Okay, es war eine Bergwertung der vierten Kategorie nach 43 Kilometern zu erklimmen, aber
ansonsten wurde auf den Besten Strassen der ganzen Tour gefahren. Der gegenwind war aber auch nicht zu unterschätzen.
Kurz vor dem Ziel wurde dann mal so richtig für die Sprinter gefahren. Gewonnen hat dann auch Krzysztof Jezowski von CCC Polsat der durch seine Mannschaft Bilderbuchmäßig in Szene gesetzt wurde.
Christoph wurde 3 Kilometer vor dem Ziel mit der Spitzengruppe falsch geleitet und musste einen Umweg fahren, der Ihn um eine gute Platzierung brachte. Platz 67 war dann noch richtig gut. Martin kam
dann in dem harten Sprint noch als 33. ins Ziel und André hat sich selbst mit Platz 11 übertroffen. Echt genial.
Der gute Verlauf der Tour und das bevorstehende Ziel hat uns dann auch verleitet mal etwas Bekanntes essen zu gehen, denn Geflügel können wir bald nicht mehr sehen. Also nichts wie zum Gasthaus zur
goldenen Schwalbe und ein Big Mac Menü reingepfiffen. Danach erlebten wir noch einen Kulturschock auf dem hiesigen Basar. Ich habe noch nie so viele fremde Geräusche und Gerüche auf so kleinem Raum
erlebt. Ich werde zu gegebener Zeit mal die Bilder in eine Bildergalerie einstellen.
So nun werde ich aber auch wieder ins Bettchen gehen, denn bei Euch ist es ja auch schon 1:15 Uhr und ich bin nun müde.
Drückt uns alle Daumen, dass wir morgen noch mal ein gutes Ergebnis abliefern und schickt doch nach dem Lesen hier einen Gruß an die Renner im Gästebuch.
Á bientôt
Chris
Casablanca ruft.
Die letzte Etappe führte uns von Rabat nach Casablanca. Gefahren wurde wie auf der Schlussetappe der Tour de France. Es wurde gescherzt, gelacht, und genossen. Bei schönem Wetter mit angenehmen
Temperaturen ließ es sich aushalten. Im Tross der Begleitfahrzeuge ging es auch lustig zu denn es war ja schon alles entschieden. Alles? Nein. Das grüne Trikot war noch in Gefahr. Jaan Kirsipuu lag
noch mit Chancen auf den ersten Platz in der Sprintwertung in Reichweite. Aber wie schon erwähnt, bis Casablanca alles zusammen mit viel Spaß. Es glich einer RTF. In Casablanca mussten dann noch zehn
Runden auf dem Prachtboulevard gefahren werden. Da ging es dann auf der Strecke mit zwei Wendepunkten zur Sache. Die einheimischen Fahrer wollten sich natürlich Ihrem Publikum zeigen, so gab es einen
Vorstoß nach dem anderen der Fahrer aus einer der drei Mannschaften aus Marokko. Die letzten drei Runden hat die Equipe von CCC Polsat das Spiel jäh beendet und machte ernst. Ein Sprinterzug, auf den
Mario Chipollini hätte neidisch sein können, wurde formiert um das Grüne Trikot von Krzysztof Jezowski abzusichern. Somit hatten alle anderen Fahrer das Nachsehen. Nein, nicht alle, Jaan Kirsipuu von
Geofco Jartazi konnte gegenhalten und wurde nur um Haaresbreite auf den zweiten Platz verwiesen. Unser Sprintass Christoph war auch nicht zu bremsen und belegte auf dieser Prestigeetappe den neunten
Platz.
Das bedeutete natürlich noch mal Preisgeld und abends ein Essen ohne Geflügel.
Soviel zum Rennen und der Tour du Maroc. In der Tagesmannschaftswertung fanden wir uns dann auf Platz 7.
Mit unseren Ergebnissen waren wir bis auf die Ausfallquote von 50 % zufrieden. Das genaue Ergebnis ist dann in Cyclingnews zu finden.
Im Nobelhotel „ Hotel Suisse“ (in dem aber nicht Einer Schwüzerdütsch sprach) angekommen fing das Theater an.
Wo sind die Radkoffer, wann und wo gibt es Preisgeld? Warum soll ich noch mal umziehen, wo ich doch ein so tolles Zimmer habe? Warum wollen alle sofort meinen Autoschlüssel und warum will jeder nur
etwas geschenkt von uns?
Aber auch diese Kleinigkeiten wurden gemeistert und wir konnten einen Tag mit Sightseeing in Casablanca verbringen.
Nun sitze ich hier auf dem Flughafen Mohamed VI in Casablanca und warte bis ich einchecken will. Ich frage mich warum die Leute hier jetzt schon einsteigen, wir haben noch 40 Minuten Zeit und es gibt
für jeden einen Sitzplatz, garantiert.
Also dann bis zum nächsten Rennen, voraussichtlich Samstag den 25.04. in Cadolzburg zur Bundesliga.
Schön war´s mit allen und ich freue mich auf das Nächste Etappenrennen als
Directeur Sportiv de l´equipe d´Allemagne.
Chris